Am 17. Januar 2018 sandte Georgios Souleidis die folgende Pressemitteilung an Gerhard Hund (TeleSchach):

GRENKE Chess Open
Das größte offene Schachturnier Europas über Ostern in Karlsruhe

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Am 28. März 2018 sandte Georgios Souleidis eine weitere zweite Pressemitteilung

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GRENKE Chess Open startet mit fast 1500 Teilnehmern
PM: Georgios Souleidis, Fotos: Eric van Reem, 29.03.2018

Mit 1482 Teilnehmern stellte das GRENKE Chess Open einen neuen Teilnehmerrekord auf und untermauerte seine Spitzenstellung als größtes offenes Turnier in Europa. Im A-Open sind 787 Spieler und Spielerinnen am Start, von denen fast 300 einen Titel tragen. Im B-Open sind 528 Spieler und Spielerinnen gemeldet, während im C-Open noch 169 Spieler und Spielerinnen zu finden sind. Das Turnier begann im Kongreßzentrum Karlsruhe überaus pünktlich, bedenkt man die Größe der Veranstaltung. Vor dem Startschuss durch den Turnierleiter Sven Noppes fand die Auslosung für die GRENKE Chess Classic statt.

Alle Großmeister mussten nacheinander auf die Bühne, um ihre Startnummer aus einer Schüssel zu ziehen. Magnus Carlsen zog die Nr. 10 und somit war klar, dass er die erste Partie mit Schwarz spielen muss. Als Fabiano Caruana die Nr. 1 zog, war zudem klar, dass es gleich zu Beginn des Großmeisterturniers zu einer kleinen WM-Generalprobe zwischen dem amtierenden Weltmeister und seinem Herausforderer kommen wird. Carlsen und Caruana treffen außerdem, und das ist sehr ungewöhnlich, zum vierten Mal hintereinander bei einem geschlossenen Turnier in der ersten Runde aufeinander. Darauf wies der norwegische Schachjournalist Tarjei J. Svensen auf Twitter hin und fragte gleichzeitig nach der Wahrscheinlichkeit.

Ein User antwortete ihm: "Die Wahrscheinlichkeit liegt bei 1 zu 9477 oder in Prozent ausgedrückt 0,0105518625%." Alle Paarungen der GRENKE Chess Classic können unter diesem Link eingesehen werden.

Beim GRENKE Chess Open kämpfen 52 Großmeister und fast 300 Titelträger um einen Preisfonds von 54.000 Euro. Allein auf den Sieger warten 15.000 Euro und die Qualifikation für die GRENKE Chess Classic 2019. Zu den Favoriten zählen vier Großmeister mit einer Elo-Zahl jenseits der Marke 2700. Das Feld führt der Franzose Etienne Bacrot an vor Richard Rapport (Ungarn), Hao Wang (China) und Dmitry Andreikin (Russland), der sich kurzfristig zur Teilnahme entschloss.

Aus deutscher Sicht darf man gespannt sein, wie sich der Nationalspieler Daniel Fridman schlagen wird, der als Nr. 9 der Liste startet. Fridman reiste mit seiner Ehefrau Anna Zatonskih (USA) an, die als Favoritin auf den ersten Damenpreis von 2500 Euro ins Rennen geht.

Das Turnier begann an der Spitze mit zwei faustdicken Überraschungen. Rustam Kasimdzhanov (Usbekistan), der als Trainer und Sekundant von Fabiano Caruana vor zwei Tagen einen großen Erfolg feierte, verlor völlig überraschend gegen den 17-jährigen Pascal Karsay, mit einer Elo-Zahl von 2148 die Nr. 399 der Setzliste. Außerdem kam Hao Wang gegen den Böblinger Johannes Bathray, mit einer Elo-Zahl von 2148 die Nr. 397 der Setzliste, nicht über ein Remis hinaus. Niclas van der Valk aus Trier gelang mit einem Remis gegen den Großmeister Tamasz Banusz ebenfalls ein großer Erfolg genau wie dem Franzosen Thomas Duchateau, der sich gegen Großmeister Vladimir Burmakin einen halben Zähler erkämpfte.

Die zweite Runde des GRENKE Chess Open startet am Karfreitag um 9 Uhr. An diesem Tag darf die Liveübertragung der Partien nicht stattfinden. Wir werden Sie aber mit Text und Bild auf der offiziellen Webseite informieren. Mit der Liveübertragung der Partien geht es weiter am Samstag mit der 4. Runde.

Offizielle Webseite GRENKE Chess Open
Offizielle Webseite GRENKE Chess Classic

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Die Jugend sticht beim GRENKE Chess Open (3. Runde, Bericht von Georgios Souleidis)

Traditionell nehmen beim GRENKE Chess Open zahlreiche junge Spieler teil, die Jagd nach einem begehrten GM-Skalp machen. Einer von ihnen schlug in der 3. Runde gewaltig zu. Der 15-jährige Luis Engel aus Hamburg besiegte den ungarischen Großmeister Gabor Papp und damit gleichzeitig seinen ersten "2600er". Vincent Keymer (Foto) legte ebenfalls einen erfolgsversprechenden Start ins Turnier hin. Der 13-jährige deutsche Nachwuchsstar remisierte an Brett fünf gegen den ukrainischen Supergroßmeister Anton Korobov. Einen halben Punkt gab auch die Nr. 1 der Setzliste, Etienne Bacrot (Frankreich), ab genauso wie Alexei Shirov (Lettland). Bei den Frauen endete das Spitzenduell zwischen Anna Zatonskih (USA) und Melanie Lubbe nach langem Kampf remis.

Das GRENKE Chess Open ist nicht nur Europas größtes offenes Turnier, sondern nach dem Eröffnungstag auch ein sehr hartes Turnier mit vier Doppelrunden an vier Tagen. Das führte in der 3. Runde zu einigen schnellen kräftesparenden Punkteteilungen. An den ersten zehn Brettern gab es drei Unentschieden, die aber alle ausgekämpft waren. Etienne Bacrot kam mit Schwarz gegen den israelischen FM Johnatan Bakalchuk nicht über ein Remis hinaus genau wie Alexei Shirov gegen den polnischen FM Mikolaj Tomczak. Aus deutscher sicht erfreulich war das Remis von Vincent Keymer gegen Anton Korobov.

Nach drei Runden haben noch 32 Spieler eine weiße Weste. Unter ihnen sind als einzige Nicht-Titelträger Luis Engel, der Gabor Papp besiegte, und Anthony Petkidis, der Großmeister Leonid Milov bezwang. Die nominell besten Spieler im großen Pulk an der Spitze sind Richard Rapport (Ungarn), Dmitry Andreikin (Russland) und Loek van Wely (Niederlande).

Bei den Frauen kam es in der 3. Runde zu einem spannenden Duell zwischen Anna Zatonskih (USA) und Melanie Lubbe, das nach langem Kampf remis endete. Die beiden liegen gemeinsam mit Iva Videnova (Bulgarien) und Alexandra Obolentseva (Russland) bei 2,5 Punkten und damit gut im Rennen. Sehr stark spielt weiterhin Josefine Heinemann, die nach dem Remis gegen IM Lawrence Trent ein Remis gegen IM Tobias Hirneise folgen ließ.

Am Ostersamstag geht es ab 9 Uhr weiter mit der 4. Runde. Die Paarungen an der Spitze lauten:

 1  42 	Lobron, Eric 	     2 	Rapport, Richard 	 - 	 
 2  44 	Korpa, Bence 	     4 	Andreikin, Dmitry 	 - 	 
 3  45 	Noe, Christopher     6 	Van Wely, Loek 	  	 - 	 
 4   9 	Fridman, Daniel     49 	Kevlishvili, Robby 	 - 	 
 5  54 	Pavlovic, Milos     10 	Gordievsky, Dmitry 	 - 	 
 6  11 	Banusz, Tamas       57 	Nasuta, Grzegorz 	 - 	 
 7  72 	Carow, Johannes     12 	Kozul, Zdenko 	  	 - 	 
 8  15 	Bindrich, Falko     80 	Xu, Xianliang 	  	 - 	 
 9  17 	Bernadskiy, Vitaliy 83 	Skawinski, Arkadiusz 	 - 	 
10  74 	Carlstedt, Jonathan 18 	Buhmann, Rainer 	 - 	 
Sehr interessant ist die Begegnung am Spitzenbrett. Man darf gespannt sein auf die Leistung des früheren deutschen Nationalspielers Eric Lobron, der einige Jahre schachlich in der Versenkung verschwunden war und jetzt wieder ins Rampenlicht rückt.

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Pressemitteilung zum GRENKE Chess Open 2018 (2. April 2018)
PM: Georgios Souleidis (Pressechef GRENKE Chess Open/Classic)

Der 13-jährige Vincent Keymer gewinnt sensationell das GRENKE Chess Open
Die große deutsche Nachwuchshoffnung im Schach lässt über 50 Großmeister hinter sich
15.000 Euro Preisgeld

Das GRENKE Chess Open 2018 endete mit einer Sensation. Vincent Keymer gewinnt das größte offene Schachturnier Europas. Mit einer Elo-Zahl von 2403 startete Keymer als Nr. 99 der Setzliste und ließ am Ende zahlreiche Weltklassegroßmeister hinter sich. In der letzten Runde besiegte er nach einem wilden taktischen Schlagabtausch mit Richard Rapport (Ungarn) die Nr. 2 der Setzliste und landete bei 8,0 Punkten aus neun Partien. Einen halben Punkt hinter ihm gingen mit Anton Korobov (Ukraine), Dmitry Gordievsky (Russland) und Alexei Shirov (Lettland) drei sehr starke Großmeister durchs Ziel.

Der von GRENKE gesponserte Keymer gilt als größtes deutsches Schachtalent und gehört in seiner Altersklasse U14 weltweit zu den stärksten Spielern. Den Sieg beim sehr stark besetzten GRENKE Chess Open hätte ihm trotzdem niemand zugetraut. Damit hat er sich im Prinzip für die GRENKE Chess Classic 2019 qualifiziert. Bei der diesjährigen Auflage mit Weltmeister Magnus Carlsen sind momentan drei Runden gespielt. Ob Keymer nächstes Jahr dabei ist, ließ er allerdings noch offen. Er meinte, dass er wohl nicht darauf bestehen werde bei seiner bescheidenen Elo-Zahl nächstes Jahr gegen die besten Spieler der Welt anzutreten.

Der Turniersieg in Karlsruhe brachte Keymer natürlich eine Großmeisternorm und nebenbei eine dicke Aufstockung seines Bankkontos, denn der erste Preis von 15.000 Euro geht ungeteilt an den in Mainz geborenen jungen Mann.

http://grenkechessopen.de/de/

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Einige Bilder zum Grenke Chess Open 2018 auf Wikipedia
Weitere Bilder werden folgen.

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