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80. Deutsche Schacheinzelmeisterschaft

vom 5. bis 15. Februar 2009 in Saarbrücken

Details, Ergebnisse, Partien, Presse, Stand, Teilnehmer und Termine


Presse - Mitteilungen

Axel, Klaus und Anton senden regelmäßig Berichte und Fotos an TeleSchach: Logo

  1. Bericht von Axel Fritz (03.02.09)
    - Vorjahressieger Daniel Fridman führt Setzliste an
  2. Bericht von Klaus Lais (06.02.09)
    - A kick out of chess
  3. Bericht von Anton Lindenmair (07.02.09)
    - 80. Deutsche Schach-Einzelmeisterschaft in Saarbrücken
  4. Bericht von Klaus Lais (07.02.09)
    - Das Imperium schlägt zurück
  5. Bericht von Klaus Lais (08.02.09)
    - Schnelles Schach am dritten Tag
  6. Bericht von Anton Lindenmair (09.02.09)
    - Na, also: "Was lange währt, wird endlich gut"!
  7. Bericht von Klaus Lais (09.02.09)
    - Party auf ´m Brett
  8. Bericht von Klaus Lais (10.02.09)
    - Das Spiel verstanden
  9. Bericht von Anton Lindenmair (11.02.09)
    - 80. Deutsche Schach-Einzelmeisterschaft in Saarbrücken
  10. Bericht von Klaus Lais (11.02.09)
    - Gewinnen ist nicht wichtig ...
  11. Bericht von Klaus Lais (12.02.09)
    - Tag 7: Alles auf Null.
  12. Bericht von Klaus Lais (13.02.09)
    - Bis zum letzten Zug
  13. Bericht von Klaus Lais (14.02.09)
    - Hochdrahtseilakt triumphiert über Vorsichtskalkulation
  14. Bericht von Anton Lindenmair (15.02.09)
    - 80. Deutsche Schach-Einzelmeisterschaft in Saarbrücken

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Vorjahressieger Daniel Fridman führt Setzliste an
(Axel Fritz)

Am Freitag, den 6. Februar geht es los: Die ersten Runden der 80. Deutschen Einzelmeisterschaften werden ab 14.00 Uhr mit täglich sechsstündigen Kämpfen in Saarbrücken ausgetragen. Über vierzig der besten deutschen Schachstrategen treffen in der Hermann Neuberger Sportschule in Saarbrücken neun Tage lang aufeinander. Im saarländischen Olympiazentrum benannt nach dem großen Völklinger FIFA Vize Präsidenten trifft Deutschlands Schachelite auf die Sieger der Landeswettbewerbe.

David Baramidze Vorjahressieger Daniel Fridman ist als ELO - Führender der Setzliste auch in diesem Jahr der heißeste Anwärter auf den Titel. Doch ein Spaziergang wird es für den 32jährigen Mülheimer Bundesligaspieler nicht. Mit Igor Khenkin und Georg Meier sind ihm gleich zwei Weltklassespieler dicht auf den Fersen. Aber auch von den Nachwuchsspielern Rainer Buhmann, Ex-Jugendweltmeister Arik Braun oder vom dem 2004 mit 16 Jahren zum jüngsten Großmeister Deutschlands gekürten David Baramidze (Foto rechts) kann man einiges erwarten. Selbst der Ranglistensechste wird bei der Titelvergabe wohl ein starkes Wort mitreden:
Klaus Bischoff Schachlegende Klaus Bischoff (Foto links) belegte bei der Vorjahresmeisterschaft in Bad Wörishofen einen hervorragenden zweiten Platz.

Bei einem nationalen Schachturnier erstmalig werden neben geistigen Schachgefechten auch der Anti-Doping Krieg geführt. Unter Aufsicht der NADA werden die Spieler auf Verbotenes getestet. Elektronisches Doping mit leistungsstarken Schachcomputern ist im Schachsport nicht Neues. International ist jedoch bislang kein Dopingfall mit Medikamenten nachgewiesen worden.

Besucher sind bei freiem Eintritt herzlich willkommen. Für die saarländischen Fans des königlichen Spiels werden Georg Groß (Saarbrücker Gambit 89), Herbert Bastian, Alex Hort und Reinhold Müller (alle SV Saarbrücken 1970) sowie Henrik Tabatt (Caissa Schwarzenbach), Frank Mayer (Illingen), André Oberhofer (Gambit Saarbrücken) und Hans-Georg Müller (Wadgassen-Differten) ihre Hirne zermartern. Dank der Stadt Saarbrücken und Saartoto als Hauptsponsoren können sich auch Internetbesucher täglich auf über 20 live übertragene Partien (www.dem-2009.de) freuen.

Viel Schachprominenz wird schließlich den Sieger küren. Der DSB – Präsident Prof. Dr. Robert von Weizsäcker und mit ihm das gesamte Schachbundpräsidium werden am Samstag, den 14.2. nach neun Runden geistigem Wettbewerbs den Sieger ehren. Über 6.000 Euro freut sich der Punktbeste. Fast die dreifache Summe fasst der gesamte Siegestopf.

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A kick out of chess
(Klaus Lais)

Ronny Müller 
Foto: Klaus Lais Ja, Freunde der gepflegten Anglizismen: Nach einem kämpferischen Start geht die erste Runde der Deutschen Meisterschaft. Jens Hirneise entführte mit Schwarz einen halben Punkt gegen den Vorjahresdritten (und Vizemeister 2007) Rainer Buhmann. Sein Bruder machte es noch besser. Zwar war er nach ELO auch favorisiert ins Spiel gegangen, fand aber auch eine sehr schöne Gewinnabwicklung. David Baramidze musste sich gegen den aus dem heimischen Saarland (Schwarzenbach) stammenden Hendrik Tabatt mit einem Remis begnügen. Auch Günter Beikert kam mit Weiß gegen Patrick Zelbel nicht über ein Unentschieden heraus.

An Brett 20 eroberte Uwe Mehlhorn gegen den aufstrebenden Julian Jorczik einen halben Zähler. Einen erfrischenden Fight lieferten sich übrigens auch FM Oliver Zierke mit einem frühen Figurenopfer gegen IM Daniel Hausrath in der längsten Partie des Tages. Der erste "Knaller" gelang Michael Strache (2218) vom SV Sangerhausen mit seinem Sieg gegen IM Yuri Boidman. Den zweiten legte Rolf Hundack von der Bremer SG nach, indem er IM Herbert Bastian bezwang. Der gastgebende Landesverbandspräsident kündigte seine Niederlage schon am Mittag an, nachdem er von einer Erkältung und dem Stress der Vorbereitungen geschwächt ins Rennen ging.

Weiterhin war die Partie zwischen Wolfram Heinig und Georg Meier an Brett Drei im Mittelpunkt, als es dem Nationalspieler erst im Endspiel gelang, zaghafte Fortschritte zu machen, die er nach und nach zum vollen Punkt ausbaute. Die Partie des Tages aus dieser Sicht heraus war der Sieg des erst 17-jährigen aktuellen Saarlandmeisters Ronny Müller (Foto links) von der Svg70 Saarbrücken gegen den frischgebackenen GM Sebastian Siebrecht. Ob es auch die Partie des Tages aus schach- und fachlicher Sicht ist, entscheiden Sie: 100 Euro gewinnt der Sieger der von Ihnen als beste Partie prämiert wird! Erhalten zwei Partien gleich viele Stimmen, wird geteilt.

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80. Deutsche Schach-Einzelmeisterschaft in Saarbrücken
(Anton Lindenmair, Augsburg)

Am gestrigen Freitag startete die Einzelmeisterschaft des Deutschen Schachbundes in der Hermann-Neuberger-Sportschule in Saarbrücken in ihre 80. Auflage. Am Start sind 44 Spieler, die sich über die Landesverbände qualifiziert haben oder aufgrund ihrer Elo-Zahl nominiert wurden bzw. einen Freiplatz oder einen Ausrichterplatz erhalten haben.

Den Deutschen Blinden- und Sehbehinderten-Schachbund (DBSB) vertritt wieder der deutsche Blindenschachmeister Dieter Bischoff aus Heidelberg. In der 1. Runde erwischte Dieter nicht gerade einen guten Start. Mit den weißen Steinen spielend griff er schon in der Eröffnung fehl und konnte dies nicht mehr korrigieren. Deshalb musste er den Punkt dann auch relativ chancenlos an seinen Gegner IM Ulf von Herman (Elo 2378) abgeben. Heute spielt er in Runde 2 gegen Daniel Malek (Elo 2306).

Eben berichtete Dieter am Telefon, dass die Bedingungen im Spielsaal gut seien, auch das große Zimmer mit Fernsehapparat - aber ohne Telefon - sei o.k. Am gestrigen Abend war aber die Kombination beim Abendessen etwas gewöhnungsbedürftig. Es gab Sauerkraut - und als Getränk Früchtetee! Na ja, vielleicht half ihm das aber die Niederlage besser zu "verdauen".

Neu bei dieser Meisterschaft ist, dass es zum ersten Mal bei einer Deutschen systematische Dopingkontrollen geben wird. Das Thema wird im Moment in Schachkreisen heftig und sehr kontrovers diskutiert. Wohl zum letzten Mal wird dagegen bei der Deutschen mit der herkömmlichen Bedenkzeit von maximal sechs Stunden gespielt werden. In Zukunft soll auch hier dem Zeitgeist gehuldigt werden, was bedeutet, dass im sogenannten "Fisher-Modus" gespielt werden soll. Vor allem für uns Blinde ein ernsthaftes Problem, da es im Moment keine zufriedenstellenden Uhren für uns gibt, die wir selbstständig bedienen können.

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Das Imperium schlägt zurück
(Klaus Lais)

Daniel Fridman bewies seine Klasse in einem Sizilianer mit 2.c3. mit einem astreinen Turnmopfer (16.Txc6! bxc6 17. Sa7!!) und ist weiter auf Kurs, nachdem Raoul Strohhäker nach gewagter langer Rochade den Druck auf d4 aufrecht zu erhalten versuchte. Damit war die Patie schnell gelaufen, aber noch schneller war Sebastian Siebrecht, der in einem als Damengambit begonnenen symmetrischen Engländer den Bremer Oliver Zierke in nur 3 Stunden 10 Minuten besiegte. Ofensichtlich setzte die Niederlage gestern solch energische Kräfte frei, dass Siebrecht kaum Bedenkzeit investierte. Die Partie kippte endgültig nach einem Bauerneinsteller Zierkes. Die Nationalspieler Baramidze und Buhmann demonstrierten anschließend, dass die ihre Ausrutscher von gestern auch als solche verstanden wissen wollen. Letzterer vor allem durch seine hinreichend guten Kenntnisse im angenommenen Damengambit (5...dxc4 6.e4 b5). Nach 16...b4 17.Sb5 0-0-0! spielte Schwarz seine ganze Klasse aus.

Cliff Wichmann Baramidze scheint seine Rechenstärke aus den tollen Partien der Schacholympiade zurückgewonnen zu haben. Die Kombination beginnend mit 17.b4 ist äußerst sehenswert und lässt Julian Jorczik in der Folge keine Chance, seine Figuren halbwegs ansprechend zu koordinieren. Georg Meier gewinnt in einem staubtrockenen Endspiel durch einen schnellen Freibauer. Den Jungmannschafts-Grand mit Vieren komplettiert Arik Braun (Bild rechts unten), der seinen Gegner Erik Zude (sein Bruder Arno heute gegen Buhmann) bezwang, dies allerdings nach wechselhaftem Verlauf. Braun stand bereits sehr gut und gab den Vorteil wieder her, zum Schluss folgte ein übersehenes Matt. Dem Dresdner Cliff Wichmann (Bild links) gelang heute ein Remis gegen Klaus Bischoff.

--- Arik Braun

Schnelles Schach am dritten Tag
(Klaus Lais)

Das erste Schwergewichtsduell entschied heute Jugendweltmeister Arik Braun (Bild rechts) gegen Daniel Fridman mit den weißen Steinen für sich. Dabei hatte Fridman durchaus Grund, zufrieden ins Spiel zu gehen. Am zweiten Tag sprachen ihm die Zuschauer den Schönheitspreis für die beste Partie verdient zu. Nach nur 20 Zügen war der Spuk aber schon vorbei. Nach dem kämpferischen 8...Dd5 geriet Fridman sehr schnell in die Bredouillie. Bis zu 13....Da5 war die Abwicklung vermutlich erzwungen, aber gerade dort war vermutlich 13...Ld7 genauer. Stark ausgekontert vom JOM-Spieler! Und nicht nur der Sieg, sondern auch die alleinige Tabellenführung ist die Belohnung.

Sebastian Siebrecht Rainer Buhmann setzte seinem Spiel von gestern noch eins obenauf. Nach einem fürchterlichen Aussetzer von Clif Wichmann (12...0-0) endete die Partie nach nur 14 Zügen! Zwar hätte sich Wichmann durchaus noch eine Weile verteidigen können (14...g6 15.Df3 Lxd4 (16.Dxa8 scheitert an Lb7 17.Dxa7 Ta8) aber 16. Lf4! (e5 17.Lh6 e4 18. Lxe4) ist stark genug. Aber unglaublich: Noch einer war genauso schnell! Sebastian Siebrecht (Bild links) gewann mit seinem 14. schwarzen Zug die Partie. Und ja, es gab noch einen Zehnzüger heute - doch das war letztendlich der Verdienst von Ralph Alt, der nach dem Druck auf den Knopf zur Auslosung gestern abend den Rechner die Partie Groß gegen Oberhofer ausdrucken ließ. Vereinskollegen, die - naja - sagen wir mal: Die Variante ganz gut kennen.

In einem ausgeglichenen Endspiel warf Meier einen einschätzenden Blick auf die Partie Khenkin gegen Hausrath und bot nach einem weiteren Zug dem starken Arno Zude Remis an. Gut zwei Stunden später prüfte Igor Khenkin nach der Zeitkontrolle über zwanzig Minuten lang seine Stellung gegen Daniel Hausrath. Er schüttelte den Kopf, wägte ab, suchte den Sieg. Doch trotz eines Mehrbauern, gegen die Schachgebote des schwarzen Springers gab es keine vernünftige Gegenwehr. Die Partie an Brett zwei endet Unentschieden. Khenkin und Hausrath bleiben wie auch Meier, Zude und den heutigen Siegern Buhmann, Prusikin und Bischoff nur Plätze im Verfolgerfeld.

Aus saarländischer Sicht können Frank Mayer (Illingen) und Herbert Bastian (Saarbrücken) zufrieden sein. Mayer findet seinen ersten Sieg. Bastian erkämpft seinen zweiten Zähler gegen den NRW-Nachwuchsstar Patrick Zelbel. Reinhold Müller (SV Saarbrücken) erzielt ein Remis gegen den starken Till Wippermann und bleibt mit 1.5/3 Punkten weiter im Mittelfeld.

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Na, also: "Was lange währt, wird endlich gut"!
(Anton Lindenmair, Augsburg)

Der erste Sieg für Dieter Bischoff, den Vertreter des DBSB bei der Deutschen ist unter Dach und Fach. Musste sich Dieter gestern in der 3. Runde etwas unglücklich seinem Gegner Andreas Strunski aus Stuttgart noch geschlagen geben, so hat es heute mit den weißen Steinen gegen Ralf-Peter Stahr (Elo 2158) aus Cottbus endlich mit einem vollen Punkt geklappt.

In einem Nimzo-Inder fand Dieter im frühen Mittelspiel einen feinen taktischen Schlag, der ihm einen starken Freibauern auf c6 bescherte. Danach ließ er sich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen und fuhr den Punkt ein.

Herzlichen Glückwunsch und weiter so!

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Party auf ´m Brett
(Klaus Lais)

Igor Khenkin
Foto: Axel Fritz Der aktuelle Meister der Kurzpartien heißt Rainer Buhmann. Nach dem 14-Züger von gestern legte der sonst als kämpferisch bekannte Hockenheimer heute einen drauf und remisierte nach 15 Zügen. Allerdings auch gegen einen zur Zeit verdammt gut agierenden Daniel Hausrath. Beide haben nun drei Punkte aus vier Partien. Dabei sah die Stellung noch ganz spielbar aus. Ganz anders als beispielsweise bei Zelbel gegen Jorczik. Die beiden tauschten sich sehr routiniert in 20 Zügen ins Nirvana des ewigen Remisthemas "Ungleichfarbige Läufer". Die Spitzenpaarung zwischen Igor Khenkin und Arik Braun (Bild rechts) war geprägt vom anhaltenden taktischen Lavieren der Figuren im Nimzoinder mit 4.Dc2. Arik gewann einen Bauern, konnte aber seine Figuren in der Folge kaum koordinieren. In der Abbruchstellung stand Weiß bereits ganz passabel.

Die erste entschiedene Partie des Tages steuerte Daniel Fridman mit seinem Sieg gegen Tobias Hirneise bei. Der Neuhausener trug dem Bundesligaspieler einen scheinbar gefährlichen Angriff vor, aber Fridman blieb zunächst cool, opferte im richtigen Moment zurück. Seltsamerweise blieb die Stellung nach 22.Te1 im dynamischen Gleichgewicht, denn Hirneise übersah, dass er seinen doppelt angegriffenen Springer gar nicht ziehen musste. Trotzdem eine enorm starke Leistung gegen solch einen Gegner. Anschließend fuhr Dieter Bischoff seinen ersten Punkt ein. Auch er im Nimzoinder mit Weiß. Den entscheidenden Vorteil verschaffte er sich mit einer sehr hübschen Kombination im 15./16. Zug und baute diesen Vorteil systematisch aus. Seinen dritten Sieg in Folge erspielte sich Sebastian Siebrecht geradezu lehrbuchhaft und nutzte die Ungenauigkeiten im Aufbauspiel seines Gegners Herbert Bastian mit einem schönen Finish, Prädikat: Sehr empfehlenwert.

Georg Meier
Foto: Axel Fritz An Brett 22 gewann erstmals im Turnier Erhard Sternheimer, so dass nun nur noch ein unglücklich Punktloser im Turnierfeld verbleibt. Klaus Bischoff sah heute schon während der Partie lange Zeit sehr sorgenvoll aus. 12. bxa5 nahm Tempo aus der Partie und stellte sich später als echtes "Sorgenkind" heraus. 29 Züge dauerte es, bis der enorm stark aufspielende Zude den Bauern einsackte. Damit schließt er zur Tabellenspitze auf. Enorm spannend auch das Duell an Brett Zwei. In beidseitiger hochgradiger Zeitnot zur ersten Zeitkontrolle stellte Michael Prusikin einen Bauern ein. Das Endspiel verwertete Georg Meier (Bild links) dann souverän. Wenn sie noch etwas in den Partien stöbern möchten - alle sind ja live und in Farbe auf der Internetseite www.dem-2009.de, schauen Sie mal noch bei Hundack-Zierke rein, da ist Party auf dem Brett. Die letzten Partien sind heute Boidman gegen Hort, Tabatt gegen Markgraf und Heing gegen Strohhäker. Partie voten nicht vergessen!

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Das Spiel verstanden
(Klaus Lais)

Wie man das Brett zum Brennen bringt, ohne wirklich Gefahr zu laufen einen Punkt abzugeben: Das demonstrierten heute zwei, die das Spiel ein bisschen besser verstanden haben, als 98% der übrigen Schachspieler in Deutschland - nämlich Arik Braun und Georg Meier. Eine ähnliche Partie hatte Meier schon mal studiert und Braun spielte alles artig mit, hielt sich aber auch fehlerfrei. Eine unglaubliche Zugfolge mit vielerlei taktischem Geplänkel und reihenweise einstehenden Figuren. Das gute Ende beschreibt sich in etwa so: Schwarz hat mit einem Turm weniger ein schönes Zwischenschach und postiert seine Figuren so, dass Weiß den Turm zurückgeben muss.

Alexander Markgraf, remis gegen Baramidze
Foto: Axel Fritz Es gibt langweiligere Punkteteilungen. So wie die von Daniel Hausrath und Klaus Bischoff: Remis nach 14 Zügen. Auch David Baramidze kommt nicht aus den Puschen, aber ließ sich immerhin auf eine sehr schöne Abtauschaktion ein, die den halben Figurensatz ins Kästchen räumte (Bild rechts, sein Gegner Alexander Markgraf). Muss man erst mal rechnen können! Am nächsten Spitzenbrett saßen Günther Beikert und Igor Khenkin. Der A-Nationalspieler bewies seine Klasse gegen Beikerts Kampfkönig in einer schönen und ansehnlichen Opferpartie mit beidseitiger Beteiligung. Nachdem Beikerts König abgeschnitten vom Geschehen auf b6 rumlungerte, rollten die Bauern auf und davon. Julian Jorczik verzockt seine Stellung gegen André Oberhofer und dürfte mit 1,5 aus 5 unzufrieden sein.

Nachzuspielen lohnt sich auch eine Partie mit einem eingesperrten Turm am Ende in Deglmann - von Herman. Und einmal mehr loben wir Arno Zude, der nun auch gegen Daniel Fridman besteht und weiterhin ganz oben mit dabei ist. Die ganze Partie wirkt sauber und harmonisch. An Brett Drei trafen Rainer Buhmann und Sebastian Siebrecht aufeinander. Siebrecht mit einem Bauern mehr, konnte ihn aber nicht verwerten. Das war aber nur das Ende der Partie, in der Siebrecht nach beidseitiger Aussage schon den einfachen Gewinn verspielt hatte. Selbst Buhmann war zwischenzeitlich nahe an der Aufgabe. Falls Ihnen übrigens die letzten Züge zwischen Prusikin und Heinig nicht als die stärksten erscheinen: Die beiden blitzen durch Zeitnot im Sekundentakt die verbleibenden zehn Züge der Partie. Und darüber hinaus waren es die besten Züge ...

Am Ende des Tages kämpfen noch Zierke gegen Wippermann und Sternheimer gegen Hundack. Die Tabelle: Braun, Meier, Zude, Khenkin je 4, dahinter eine ganze Reihe mit 3,5 Punkten. Jede Runde entscheidet. Sie auch. Wählen Sie die schönste Partie des Tages und verhelfen dem Sieger zu 100,- Euro Schönheitspreis - rein schachlich natürlich.

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80. Deutsche Schach-Einzelmeisterschaft in Saarbrücken
(Anton Lindenmair, Augsburg)

Zwei weitere Runden sind mittlerweile in Saarbrücken absolviert und auf Dieters Konto ist ein halber Punkt dazu gekommen.

Gegen FM Jens Hirneise aus Rommelshausen (Elo 2325) erreichte der Vertreter des DBSB mit den schwarzen Steinen nach 24 Zügen ein Remis. Eigentlich stand Dieter auf Gewinn, aber der Spatz in der Hand war ihm dann wohl doch lieber, als die Taube auf dem Dach.

In der heutigen 6. Runde musste sich Dieter dann Michael Strache aus Sangershausen (Elo 2218) mit Schwarz spielend nach 48 Zügen geschlagen geben.

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Gewinnen ist nicht wichtig ...
(Klaus Lais)

Yuri Boidman
Foto: Axel Fritz solange man nur gewinnt ...

Sagte sich Yuri Boidman (Foto) und entfernte mit 18.Sxd4 einen gedeckten Bauern von Ludwig Deglmanns Brett. Draußen 10 Grad windig - die Stellung hielt. Und sie hielt auch noch 22. Dxf5 aus, dann gab Deglmann auf.

Georg Meier eröffnete heute d4 in einer trotzdem kämpferisch angelegten Partie, einigte sich aber nach dem Rückgewinn des Bauern durch Igor Khenkin auf Remis. David Baramidze und Rainer Buhmann legen es offensichtlich auf einen Endspurt an und teilten sich ebenfalls die Punkte. Das kürzeste Remis lieferten heute Wichmann und Beikert nach nur zehn Zügen ab. Drei Züge länger die saarländische Partie Mayer gegen Müller. Dass das auch anders geht, bewiesen Hendrik Tabatt und Ronny Müller. In einer fulminant geführten Angriffspartie, in der Tabatt alles gab, was er materiell zur Verfügung hatte, erlegte er den schwarzen König. Ein lehrbuchhaftes Qualitätsopfer war in Vatter gegen Hort zu bestaunen. Der Spieler der SvG Saarbrücken 70 nutzte die entstandenen Felderschwächen konsequent aus und gewann wenig später.

Vom geschickten Lavieren der Figuren erzählt der Schwarzsieg von Georg Groß nach seinem Bauerngewinn. Apropos Saarländer. Herbert Bastian war mal wieder "natürlich" (Alt) einer der Letzten, genaugenommen der Vorletzte zusammen mit Alexander Markgraf. Doch alles Taktieren half nichts gegen die Punkteteilung.

Voller Action auch die Partie zwischen Zelbel und von Herman, in der Zelbel zunächst beweist, dass man nicht rochieren muss, um glücklich zu werden und sich dann aufmacht, des Berliners liebste Figur zu jagen. Turbulent. Und kiebitzfreundlich. Noch mehr Kampf in Daniel-Strohhäker, wo Weiß gleich zwei Qualitäten nacheinander verschmäht und doch nicht gewinnt, denn des Badener Angriff schlägt nach 31. Sxe4?? durch.

Arik Braun
Foto: Axel Fritz An den Brettern Zwo bis Vier wollte man Entscheidungen zum Ende des zweiten Turnierdrittels. Arno Zude stand mit Weiß gegen Arik Braun immer zumindest leicht besser und hätte ein Remis erzwingen können, wollte wahrscheinlich aber mehr. Nach dem ersten Bauerngewinn spielte Braun die Sache routiniert zum vollen Punkt.

Daniel Fridman ist wieder im Rennen mit seinem Sieg gegen Daniel Hausrath. Nach einem wohl erzwungenen Qualitätsopfer Hausraths verwandelte der Nationalspieler den Matchball. Alle Augen waren zum Schluss auf das Verfolgerduell Siebrecht gegen Prusikin gerichtet. Das Duell heterogener Rochaden endete mit beidseitigem Figurenfreiflug inklusive Königswanderung. Beide gingen aufs Ganze. Während Siebrecht zunächst die Trümpfe in der Hand hielt, drehte sich das Spiel irgendwann doch noch, und Weiß konnte dem Druck nicht standhalten.

Nach sechs Spieltagen hat es Arik Braun (Bild links) mit fünf Punkten selbst in der Hand. Von den oben Mit-Führenden hatte er bereits alle, morgen geht es gegen Michael Prusikin.

Es folgen Khenkin, Meier, Fridman und Prusikin mit je 4,5 Punkten. Aus diesem Fünferkreis wird sicher der Deutsche Meister gekürt werden.


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Tag 7: Alles auf Null.
(Klaus Lais)

Michael Prusikin
Foto: Axel Fritz Konzentrieren wir uns heute, drei Spieltage vor Schluss, ausschließlich auf die Spitzenbretter. Wäre die Deutsche Einzelmeisterschaft wie eine Liga, (sagen wir ausnahmsweise mal so wie die Deutsche Fußball-Bundesliga - obwohl man ja den Vergleich noch nie gehört hat, wo kämen wir denn da hin), dann wären wir alle froh, dass die Spitzenreiter verlieren und so die Meisterschaft wieder spannend machen. So sollte es dann auch sein.

Rainer Buhmann
Foto: Axel Fritz Spitzenreiter Arik Braun verliert gegen Michael Prusikin (Foto links) nach nur 23 Zügen! Ein Bauernopfer im siebten Zug und die Neuerung (Prusikin) 12. Lg5 brachten den Jugendweltmeister außer Tritt. Mit 15.Kf7 öffnete er dem Angriff große Chancen und spätestens nach dem 17. weißen Zug standen alle Zeichen auf Attacke. Starke Leistung.

An Brett Drei gewann mit Rainer Buhmann (Foto rechts) gegen Georg Meier ebenfalls der Spieler mit dem halben Punkt weniger. Das zeigt einerseits die Stärken Buhmanns in allen Eröffnungen mit und gegen 1.d4, aber auch, wie akkurat der Hockenheimer ungenaue Züge ausnutzen kann. Der Knackpunkt war wohl 21...Se4, nachdem der schwarze Turm nicht mehr ins Spiel zurück findet. Andererseits hätte Meier im 20. Zug Lxb2 probieren können. Nach 21.Dxb2 Txb2 22.Lxb2 Sd5 scheint die Stellung unklar. Womöglich galt es, das zu vermeiden. Die Partie nimmt mit dem schönen 25.Dd3 ein Ende.

Khenkin und Fridman trennen sich Remis.

Arno Zude
Foto: Axel Fritz An Brett Vier hatte sich inzwischen Yuri Boidman vorgespielt und traf auf den unglücklichen Verlierer des Vortags, Arno Zude (Foto links). Zunächst war die Partie vom gegenseitigen Lavieren der Figuren im Franzosen geprägt, doch dann blitzten beide in der Zeitnotphase vor der ersten Zeitkontrolle, was das Zeugs hielt. Ein gewagtes Turmopfer, ein Revanchefoul und schnelles Klappern der Uhrwippen zogen eine Zuschauertraube an, der was geboten wurde. Schlussendlich landen die beiden in einem ungefähr ausgeglichenen Endspiel, das nach vollen sechs Stunden Kampf zum Remis wird.

Im Verfolgerfeld kann außerdem Klaus Bischoff aufschließen. Mit Schwarz hatte er gegen Günther Beikert gute Chancen, von denen er schließlich eine überzeugend nutzen konnte. Auch Sebastian Siebrecht meldet sich mit einem Schwarzsieg zurück, aber wie alle Spieler mit 4,5 Punkten sieht es eher nach Chancen auf Platz Drei, als nach mehr aus.

Das ergibt folgenden Tabellenstand zwei Spieltage vor Schluss: Prusikin mit 5,5 - Braun, Khenkin, Fridman, Buhmann, Bischoff je 5 - Meier, Zude, Baramidze, Siebrecht, Boidman je 4,5. Na bitte. Spannender geht's nimmer.

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Bis zum letzten Zug
(Klaus Lais)

Die Spitzenbretter
Foto: Axel Fritz Michael Prusikin ist kurz vor dem Ziel, erstmals Deutscher Meister zu werden. Dabei startete der für den SC Forchheim spielende Großmeister gar nicht so erfolgreich, zeigte aber vor allem in den letzten vier Runden absolute Nervenstärke. In Runde Vier noch mit einer Niederlage gegen Georg Meier, gewann er vier Partien in Folge gegen absolut starke Konkurrenz und ist zurecht dort, wo er nur einen Tag vor dem Ende der 80.DEM steht: Platz 1. Denn heute gewann er nicht nur den Schönheitspreis der Partienauswahl in Runde 7, sondern es gelang ihm auch etwas, was nur ganz wenigen Schachspielern vorbehalten bleibt: Ein Schwarzsieg gegen Daniel Fridman (hinteres Brett, links), den aktuellen Deutschen Meister. Dabei ist nicht mal genau zu finden, wo der weiße Aufbaufehler lag, vermutlich aber recht früh begründet. Prusikin baute seinen Vorteil sehr präzise aus und gewann nach 22.Kg2 entscheidend Material. Damit ist für Daniel Fridman das Unternehmen Titelverteidigung beendet.

Arik Braun meldete sich heute eindrucksvoll zurück und gewann gegen Rainer Buhmann sehenswert - und das ist noch untertrieben. Ständig läuft man Gefahr, als Amateur in seiner Begeisterung so zu schreiben, dass der unterlegene Großmeister Kritik an seinem Spielstil auslesen könnte. Aber das hier war wirklich etwas fürs Auge! Nach 20....Ld5 21.Th3 entfachte der Eppinger Bundesliagspieler ein Feuerwerk. Im Angriffsspiel ist der Blonde - einmal in Fahrt - wirklich kaum zu stoppen. Mit Dame und Turm erlegte Braun zum Schluss des Hockenheimers König auf freier Strecke: Mal soeben einen Turm plus zwei Figuren zu investieren, ist schon ne feine Sache - wenn man das Spiel verstanden hat. Und noch einer ist zurück: Klaus Bischoff (vorderes Brett, links), der zwischendurch auf mich den Eindruck machte, als käme es jetzt nur noch auf ein feines Turnierergebnis, nicht aber auf einen Titel an, besiegte heute Igor Khenkin. Bedrohlich sahen die beiden Möpse auf d3 und e4, weit vorgerückt ins weiße Lager aus. Bischoff behielt (wie in der Analyse auch der Rechner) die Nerven und konterte spät, aber trocken. Weil Khenkin 29.d2 verpasste und nach dem richtigen 35...Sf4 36. gxf4 ein Matt in Drei übersah. Aber auch, weil Bischoff in höchster Bedrängnis im 40. Zug Te8 fand! Und so ist das mit den Chancen und den Weisheiten... wenn man sie nicht nutzt: Khenkin ließ vor Schreck die Platte fallen.

Georg Meier besiegte Sebastian Siebrecht in einem über lange Strecken materiell ungewöhnlichen Verhältnis und Arno Zude unterliegt nach 37 Zügen David Baramidze. Für die möglichen Kombinationen am Schlusstag fehlen noch die Informationen über die Auslosung (18h30). Tatsache ist aber, dass nur Bischoff, Braun und Prusikin in Frage um den Titel 2009 kommen. Da Bischoff noch nicht gegen Prusikin spielte, wird hier die direkte Entscheidung fallen. Andererseits könnte Braun bei einem Remis der beiden anderen selbst alles klarmachen. Entscheidend bei Punktgleichheit ist der ELO-Schnitt der Gegnerschaft. Hier lag vor dem heutigen Tag Braun klar vor Prusikin und Bischoff. Eine kleine Bemerkung noch am Rande: Durch den Sieg Herbert Bastians gegen seinen Vereinskollegen Ronny Müller hat er als Verbandspräsident womöglich seinem Kaderspieler eine Norm verbaut - so was macht man aber doch nicht;-)) Erfolgreichster Saarländer bis dato bleibt Hendrik Tabatt mit nunmehr 5 Punkten.

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Hochdrahtseilakt triumphiert über Vorsichtskalkulation
(Klaus Lais)

Die Spitzenbretter
Foto: Axel Fritz Arik Braun deutscher Meister 2009

Remis am Spitzenbrett (Foto) nach einer Stunde und 20 Minuten: Prusikin und Bischoff bringen 12 Züge auf das Brett. Spitzenreiter Prusikin führt mit 7/9 einen halben Punkt vor dem Feld. Er meidet das Risiko, sichert zumindest einen zweiten Platz. Und große Hoffnungen den ersten Platz zu behalten. Doch er gibt sein Schicksal in fremde Hand.

Der Meisterschaftstitel hängt nun vom Ausgang der Partie Baramidze - Braun ab. Braun und Baramidze kennen sich gut, haben Jahre lang zusammen eng freundschaftlich trainiert, zusammen im JOM Team gespielt. Braun steckt wieder einmal eine Figur ins Geschäft und bekommt starken Angriff. Beide folgen lange einer alten Partie zwischen Kramnik und Kasparov. Prusikin setzt auf die weißen Verteidigungskünste von Baramidze, oder zumindest ein friedliches Remis. Im Falle eines Sieges Brauns hat Prusikin die schlechtere Wertung. Doch heute soll es nur einen Sieger geben. Fünf Stunden dauert der Drahtseilakt mit dem Braun seinen Angriff vorträgt. Und ohne doppelten Boden, für beide Seiten gilt es über weite Strecken nur einzige Züge vorzutragen. Baramidze verteidigt sich umsichtig und geschickt. Kurz scheint Braun ins Wanken zu kommen (Ist 28. - Te2: statt 28. - Lh2+ nicht besser?). Doch letztlich sicher ballanciert er sicher ins Ziel. Nach gut 60 Zügen ist die Schlacht entschieden. Arik Braun ist der Deutsche Meister 2009.

An den Spitzenbrettern gab es noch versöhnliche Endrundensiege für Daniel Fridman, Igor Khenkin, Rainer Buhmann, Sebastian Siebrecht, den lange auf GM Normen Kurs segelnden Arno Zude und für Raoul Strohhäcker.

Hinter Braun und Prusikin (beide 7/9) geht der dritte Platz an Klaus Bischoff (6.5). Igor Khenkin, Georg Meier, Daniel Fridman und Rainer Buhmann kommen auf 6 Punkte.

Ein IM Norm gab es gestern schon für Patrik Zelbel, heute können sich Cliff Wichmann, Wolfram Heinig und Alexander Markgraf über eine IM-Norm freuen. Für Wichmann war es die dritte.

Die NADA lud zum Dopingtest. Und der Zufallszahlengenerator macht es möglich: Herbert Bastian, unermüdlicher Kämpfer im DSB Präsidium für Doping-Kontrollen trifft es auch als Spieler bei der DEM dabei selbst. Auch Michael Prusikin und Sieger Arik Braun sind beim Test mit dabei.

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80. Deutsche Schach-Einzelmeisterschaft in Saarbrücken
(Anton Lindenmair, Augsburg)

Gestern ging in Saarbrücken die 80. DEM des DSB zu Ende. Nachzutragen bleibt für mich, wie sich der deutsche Blindenschachmeister Dieter Bischoff in den letzten drei Runden geschlagen hat. Zunächst gab es in Runde 7 ein schnelles Remis mit Dieter auf der weißen Seite nach nur 19 Zügen. Die Runde 8 lief dann völlig an Dieter vorbei. Er fand kein geeignetes Rezept gegen den Vormarsch der weißen Bauern am Damenflügel und musste sich nach etwa 30 Zügen geschlagen geben. Ganz anders verlief Runde 9. Zum Abschluss des Turniers durfte Dieter noch einmal die weißen Steine führen. Mutig opferte er eine Figur für 2 Bauern und konnte sich bald darauf im 26. Zug über den vollen Punkt freuen.

Mit 3,0 Punkten aus 9 Partien hat Dieter etwa das erreicht, was er sich selbst als Ziel gesetzt hat. Mit Platz 42 (geteilter 38 - 42 Platz) hat er sich gegenüber der Setzliste um einen Platz verbessert und auch die DWZ bzw. die Elo-Auswertung zeigen, dass er im Rahmen seiner Möglichkeiten abgeschnitten hat. 5 Pluspunkten bei der DWZ stehen 2 Minuspunkte bei der Elo entgegen. Positiv ist auch, dass es Dieter gelungen ist zwei Partien zu gewinnen. Er kann sich zumindest nicht daran erinnern, dass ihm das bei einer Deutschen zuvor schon einmal gelungen ist. In manchen Partien ist er sicherlich auch an der einen oder anderen sich bietenden Chance vorbeigegangen, aber daraus zu schließen, dass mehr Punkte drin gewesen wären, halte ich trotzdem für gewagt, die weiteren Gegner wären dann auch sicher stärker gewesen.


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© 8.96 by Gerhard Hund - Update 15.02.2009