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Jugendweltmeisterschaften 2005 der U10 - U18

vom 18. bis 28. Juli 2005 in Belfort / Frankreich

Infos, Details, Termine, Teilnehmer, Ergebnisse der Deutschen, Partien,
Klassen U10, U12, U14, U16, U18 sowie Fotos und Berichte


Berichte zur Europameisterschaft 2005


Bericht 8: Europameisterschaft U10 – U18 in Herceg Novi / Serbien & Montenegro

Maria Schöne Am Montag, den 12. September traf sich die deutsche Delegation, bestehend aus 13 Spielern, vier Trainern, drei Müttern und einem Vater, 18 Uhr am Nürnberger Hauptbahnhof, um mit dem Bus zur diesjährigen Jugend-Europameisterschaft aufzubrechen.

Die Busfahrt, welche uns über Österreich, Slowenien und Kroatien nach Montenegro führte, wurde versucht, mit DVD-Schauen (u.a. Mr. & Mrs. Smith oder Traumschiff Surprise) sowie Skat- und Doppelkopf-Sessions zu überstehen. Der Versuch zu schlafen scheiterte bei vielen: zum einen können manche Menschen im Bus einfach nicht schlafen, und zum anderen machten wir alle zwei Stunden eine Pause, die immer durch’s Mikrofon angesagt wurde. Am 13.9. kamen wir schließlich gegen 15 Uhr in unserem Hotel namens Plaza an. Nach dem anschließenden Fotoshooting für unsere „EM-Ausweise“ (welche nach 21 Stunden Fahrt nicht wirklich toll aussahen) und einem verspäteten Mittagessen bezogen wir unsere Zimmer und legten uns bis zum Abendessen bzw. der Eröffnungszeremonie schlafen. Die Nächte in unserer neuen Umgebung waren gewöhnungsbedürftig: von irgendwoher tönte stets laute serbische Volksmusik, welche man auch bei geschlossenem Fenster hörte, und es dauerte einige Nächte, bis wir uns daran gewöhnt hatten.

Die erste Runde begann am 14.9. wie angekündigt 16 Uhr, und auch an den anderen Tagen wurden die Partien immer pünktlich 15 Uhr begonnen. Auch bei dieser EM gab es die üblichen Zwischenfälle: ab und zu ein Handyklingeln, was mit sofortigem Partieverlust bestraft wurde. Nach zehn Minuten mussten alle Zuschauer den jeweiligen Spielsaal verlassen, was die Schiedsrichter auch relativ streng überwachten; nur der „head of delegation“ (in unserem Falle Bernd Vökler) durfte die ganze Zeit nach den Partien schauen.

Zur Vorbereitung wurden die Vormittage genutzt; wer dennoch gerade „frei“ hatte, kühlte sich zumeist im Meer ab. Die Abende wurden individuell mit Tabu, Doppelkopf, DVDs oder Spaziergängen entlang der Promenade gestaltet. Manche verspürten auch den Drang, weiter Schach zu spielen: bei der Schnellschach-Mannschafts-EM U18 erkämpfte sich Deutschland eines Abends in Form von Ilja, Atila, Benjamin, Reinhold, Filiz und Hanna Marie den 17. Platz unter 26 Teams. Laut unserem „head of delegation“ soll ich erwähnen, dass es ein großes Problem darstellte, das Mädchenbrett überhaupt zu besetzen, da sich diverse ältere Spielerinnen konsequent weigerten mitzuspielen. Heiko, der in der Tabelle die ganze Zeit als Finne geführt wurde, konnte an einem anderen Abend eines der zahlreichen Blitzturniere für sich entscheiden.

Am spielfreien Tag (19.9.) war eigentlich eine Schifffahrt geplant, doch die fiel sprichwörtlich in’s Wasser. So gingen wir am Nachmittag, als wieder die Sonne schien, Eis essen, was die Belohnung für die 9,5 erzielten Punkte von 13 möglichen aus der dritten Runde darstellte.

Noch ein paar allgemeine Worte zu Wetter & Essen: die Regentage konnte man locker an einer Hand abzählen, und es war mitunter so heiß, dass manche deutsche Spieler mit T-Shirt im Meer badeten, damit sie sich keinen Sonnenbrand holten. Das Buffet hatte eine große Auswahl zu bieten und wenn man vom Obst, dem Eis oder den verschiedenen Fleischsorten genug hatte, gab es im Notfall immer Pommes und Spaghetti. Die Quote der Bauchkrämpfe oder anderer körperlicher Leiden z.B. aufgrund des Leitungswassers, was es immer beim Essen und während den Runden gab, war ziemlich gering bzw. anders ausgedrückt: man gewöhnte sich mit der Zeit an die Verdauungsstörungen; jedenfalls musste diesmal kein Arzt aufgesucht werden.

Am 23.9. wurde uns noch einmal vor Augen geführt, wieso Herceg Novi als „Stadt der Treppen“ betitelt wird: die auf 20 Uhr angesetzte Siegerehrung fand auf der nahe gelegenen Burg statt, zu der man unzählige Treppen erklimmen musste. Nachdem wir völlig geschafft im Burginnenhof ankamen, sahen wir uns die Siegerehrung, bei der leider nur die ersten fünf ausgezeichnet wurden (Felix kam ja als Sechster ein), etwa eine viertel Stunde lang an, ehe wir uns heimlich zu unserem Bus davonstahlen.

20.30 Uhr traten wir die Heimreise an, welche sehr der Hinfahrt ähnelte, nur dass diesmal mehr geschlafen wurde, was u.a. daran lag, dass wir weniger Pausen machten. Das Doppelkopfspielen oder Zeitungslesen am Morgen des 24.9. gestaltete sich als schwierig, weil die unzähligen und lang gezogenen österreichischen Tunnel kein Ende nehmen wollten, woraus immer eine unüberwindbare Dunkelheit resultierte, wenn wir da durch fuhren. Diesmal kamen wir schon nach 18-stündiger Fahrt gegen halb vier nachmittags in Nürnberg an, so dass jeder noch seinen angestrebten Zug für die weitere Heimreise, welche bei vielen erst irgendwann mitten in Nacht endete, erreichen konnte.

Zusammenfassend kann man sagen, dass wir alle die knapp zwei Wochen in Montenegro genossen haben; manch Deutscher gab auch offen zu, dass er traurig sei, dass es schon wieder nach Hause ginge. Mit unserer diesmal recht kleinen, überschaubaren deutschen Delegation (z.B. im Gegensatz zu den Russen mit 75 Spielern) war es ein schönes Erlebnis, an das wir uns gern zurück erinnern.

Maria Schöne


Bericht 7: Fazit zur JEM 2005 in Herceg Novi in Montenegro

Nach einer stimmungsvollen Siegerehrung unter freiem Himmel traten wir die Rückreise nach Nürnberg an. Unser Etappenziel erreichten wir um 15.40 Uhr also fast perfekt getimt auf 1400 Kilometer! Ich hoffe, die Restreise hat bei allen deutschen Teilnehmern auch noch geklappt.

Zur sportlichen Rückschau möchte ich die einzelnen Starter kurz beleuchten, ohne den persönlichen Trainern in ihrer Einschätzung vorgreifen zu wollen! Stefan Frübing hatte einen guten Zwischenspurt auf 3,5 aus 6. Danach kam leider nicht mehr viel. Letztlich mit 4 Punkten sicher nicht zufrieden.

Maria Schöne erreichte die angestrebten 4,5 schon nach sieben Runden und sah in Runde 8 und 9 jeweils sehr gut aus. Jedoch konnte sie ihren „ Russenkomplex“ nicht überwinden (Runden 2 und 8). Mit 5 aus 9 aber trotzdem ganz ordentlich.

Helene Romakin als deutsche Meisterin enttäuschte. 3,5 aus 9 sind zuwenig.

Atila Figura hatte leichte gesundheitliche Probleme, die auch auf sein Spiel durchschlugen. Bei Umsetzung der Gewinnstellung in Runde 9 wären 6 Punkte und Top-Ten drin gewesen.

Ilja Brener von der Jugendolympiamannschaft konnte an sein WM-Ergebnis überhaupt nicht anknüpfen. Auch er hatte mit der Gesundheit zu kämpfen.

Positiv das Abschneiden von Benjamin Tereick! Nach eigener Aussage stand er in jeder Partie mindestens einmal fast auf Gewinn. Dass dabei zwei Nullen zu Buche stehen, lässt das Potenzial erahnen.

Manuela Mader wollte über den „Kampf zum Spiel“ finden. Zu häufig gelang ihr das nicht!

Auch eher im negativen Bereich das Ergebnis von Reinhold Müller. In diesem Feld und bei seiner normalen Leistung sollten deutlich mehr als 4 Punkte möglich sein.

Diana Hannes spielte ein gutes Turnier. Allerdings stehen 4 aus 5 mit Weiß gegenüber 1 aus 4 mit Schwarz. Man merkte die Umstellung von Drachen auf Scheveninger/Najdorf.

Das Glanzstück lieferte Felix Graf in der U12 mit Platz 6. Besonders schmerzlich die unnötige Niederlage in Runde 4 gegen den späteren Zweiten!

Manuel Günnigmann spielte insgesamt durchwachsen. 50 % sind für den zurückhaltenden Norddeutschen ein guter Einstand.

Viel Freude konnte man am Ergebnis der beiden U10 Mädchen haben. Filiz Osmanodja spielte mit angezogener Handbremse (Runde 5 und 8), kam aber trotzdem auf 5,5 und Platz 14. Hanna Marie Klek hatte am Ende leichte konditionelle Probleme. Trotzdem sind die 5 aus 9 und Platz 20 sehr gut fürs Erste! Mit besserer Zeiteinteilung war deutlich mehr möglich.

Insgesamt eine gut organisierte EM mit einigen positiven Ansätzen vor allem im jüngeren Bereich.

Danke möchte ich den mitgereisten Trainern Philipp Schlosser, Heiko Machelett und Bernd Laubsch für ihre Arbeit, sowie den mitgereisten Eltern für ihre Kooperation und Unterstützung sagen!

Bernd Vökler
Bundesnachwuchstrainer
28.09.2005


Bericht 6: Kurzmeldung aus Herceg Novi (Montenegro)

Hallo Freunde,

Felix Graf siegt gegen Gruenfeldindisch
Felix Graf unter den Top-Ten
Weitere Sieger sind Helene Romakin, Diana Hannes, Reinhold Mueller, Filiz Osmanodja, 
versoehnlicher Ausgang mit 7,5 von 13 Punkten

Bis dann
Bernd Voekler
23.09.2005, 15:59 Uhr


Bericht 5: Jugend-EM 13.-24.09.2005 in Herceg Novi (Montenegro)

Das Mannschaftsschnellturnier wird durch Russland dominiert. Unsere Auswahl krankt ein wenig am Mädchenbrett und belegt im Klassement Platz 17 von 26. Die Abendgestaltung hat durch die Basketball-EM in Serbien –Montenegro ein zusätzliches Element erhalten. Viele Einheimische fiebern mit ihren Mannschaften aus Serbien, Kroatien, Bosnien und Slowenien. Die Spielweise eines deutschen Spielers wird natürlich ganz besonders fachmännisch beurteilt und gewürdigt. Es geht vor dem Fernseher bei jeder Aktion von Dirk N. hoch her!

Stefan Frübing
Foto: Deutsche Schachjugend In Runde sechs zeigt insbesondere Stefan Frübing (Foto) seine gewachsene Spielstärke. Er bezwingt einen englischen IM, der außerdem mit 2440 zu den ELO-Schwergewichten im Feld gehört. Damit liegt er im Performance-Bereich einer IM-Norm. Einige deutsche Starter schieben sich durch leichte Siege nach vorn. Dazu zähle ich Reinhold Müller und Benjamin Tereick. Andere müssen für den vollen Punkt wesentlich mehr tun. Genannt seien Maria Schöne, Manuel Günnigmann und Filiz Osmanodja.

Am spannendsten aus deutscher Sicht bleibt die U12. Felix Graf bietet ein mutiges Qualitätsopfer und muss aber lange zittern, ehe wenigstens das Unentschieden in Sack und Tüten ist. Damit bleibt er mit 4,5 aus 6 in Lauerstellung Richtung Medaille.

Diese Hoffnung zerstiebt in Runde 7. Felix behandelt seine schwarze Position zu ungenau und verliert. Damit sind keine deutschen Medaillen in Herceg Novi mehr möglich. Insgesamt erlösen wir wieder 7 Punkte und damit mehr als 50 %. Das spricht für die Ausgeglichenheit der Delegation.

Durch einen Serverausfall bedingt, kommt erst jetzt der nächste Bericht zusammen mit dem vorigen Bericht.

Die achte Runde erwies sich als mittlere Katastrophe! Atila Figura, Benjamin Tereick und Filiz Osmanodja verschenken jeweils einzügig einen halben Punkt. Atila hat zwei Bauern mehr und lässt Dauerschach zu, Benjamin hat eine Figur mehr und bietet Remis(?!) und Filiz weicht der Zugwiederholung und dem Remisangebot ihrer französischen Gegnerin ins Matt aus!

Außer Felix, der eine Seeschlange gewinnt, erreichen wir kaum zählbare Resultate. Mit 3,5 aus 13 stellen wir unser komfortables Mannschaftsergebnis mehr als in Frage!

Bernd Vökler
Bundesnachwuchstrainer
23.09.2005


Bericht 4: Jugend-EM 13.-24.09.2005 in Herceg Novi (Montenegro)

Zur vierten Runde waren klare Vorzeichen gesetzt. Nach den 9,5 Punkten vom Vortag spielten fast alle Deutschen weit vorn und erhielten dementsprechend starke Gegner. Positiv diesmal das Ergebnis der U16. Alle vier SpielerInnen gewannen ihre Partien. Auch sonst gab es kein einziges Remis! Mit Minus eins also 6 aus 13 liegen wir leicht im negativen Prozentbereich.

Besonders ärgerlich ist jedoch die Niederlage von Felix Graf. Vermutlich werde ich einen der nächsten Lehrgänge dem speziellen Verhalten in Remissituationen während Meisterschaften widmen müssen. Anscheinend glauben die deutschen Spitzenspieler, Partien nur Kraft ihres Willens gewinnen zu können. Ich erinnere an Arik Braun (EM 2004 Runde 8). Es geht mir dabei um die Wahrung einer gewissen Objektivität während der Schachpartie. Manchmal ist die Position total ausgeglichen und ein turniertaktisches Remis nicht das schlechteste Ergebnis.

Dass wir die richtigen Trainer ausgewählt haben, zeigt das Blitzturnier der Trainer und Betreuer. IM Heiko Machelett gewinnt die Einzelwertung und GM Philipp Schlosser siegt im Team der Ausrichter quasi als Joker.

Die fünfte Runde bringt uns eine Fülle von Remispartien, nämlich 8 von 13! Das liegt hoffentlich nicht an den obigen Gedanken zum turniertaktischen Remis. So können sich z.B. Reinhold Müller und Manuel Günnigmann wohl nicht beklagen, während bei Filiz Osmanodja deutlich mehr drin war.

Die vier Sieger Felix Graf (gut erholt), Diana Hannes (gut präpariert), Hanna-Marie Klek (gut drauf) und Stefan Frübing (gut gespielt) bringen uns bei einer Niederlage von Benjamin Tereick auf 8 aus 13 und wieder ins Plus. Vor dem freien Tag und gewissermaßen zur Halbzeit kämpfen noch einige Deutsche um Top-Ten-Plätze und einzig Felix Graf liegt im Medaillenbereich.

Der freie Tag fällt buchstäblich ins Wasser! Nach dem Wolkenbruch wird die geplante Bootsfahrt abgesagt. Wer will schon bei Dauerregen in einem Boot über die Adria schippern. Damit erweist sich unsere Entscheidung pro Boot und kontra Dubrovnik im Nachhinein als falsch! Pech gehabt. Am Frühstückstisch gibt es nur ein Thema: Wahl in Deutschland. Maria Schöne erklärte mir die Jamaica-Koalition als mögliches Konstrukt. Die Landesfahne der Karibik-Insel leuchtet schwarz-gelb-grün! Vielleicht kommt aber auch Ampel oder große Koalition, oder...

Ich bin ganz froh, dass unsere Leute heute frei haben! Solche schweren Gedanken belasten jede Schachpartie.

Bernd Vökler
Bundesnachwuchstrainer
19.09.2005


Bericht 3: Jugend-EM 13.-24.09.2005 in Herceg Novi (Montenegro)

In der zweiten Runde war Maria Schöne sehr schnell matt gesetzt worden. Uwe Kersten wird uns weiteren Stoff vom „Krankenbett des Drachen“ in der Zeitschrift „Jugendschach“ liefern können. Leider passieren bei diesen überscharfen Systemen solche Reinfälle hin und wieder. Die gesamte U18 verliert heute, nachdem auch Helene Romakin und Stefan Frübing kein Bein aufs Brett bekommen.

Felix Graf, Deutscher Meister U12 Positiv erwähnen möchte ich die Siege von Filiz Osmanodja und Hanna Marie Klek in der U10. Beide spielten ideenreich und locker. Als einziger mit weißer Weste kämpft Felix Graf (Foto) in der U12 um einen Platz in der Spitzengruppe. Der junge Dresdner hat aber wieder den viel schnelleren Gewinnweg verpasst, da ihm bisweilen taktische Überseher unterlaufen.

Zum ersten Sieg kamen auch Benjamin Tereick (U16 und Diana Hannes (U14). Beide sind ins obere Tabellenviertel unterwegs. Die 6 aus 13 bringen uns auf 50% Gesamtergebnis. Die Messlatte für den Eisbecher als Prämie hatte ich auf 9 aus 13 gelegt. Davon sind wir bisher ein gutes Stück entfernt.

Außerschachlich gibt es nichts Berichtenswertes. Kein Badeunfall, kein verlorenes Handy, keine blauen Flecke; eben Nichts!

Die dritte Runde bringt da schon mehr Zündstoff! Atila`s Gegner wird während der Partie mit Nasenbluten ins Krankenhaus gebracht und dort behandelt. Der Schiedsrichter hält die Uhr für 50 Minuten an. Dann stellt er sie wieder an und nach weiteren 25 Minuten kommt der Gegner wieder zurück, macht zehn sinnlose Züge und überschreitet die Zeit. Im Interesse des türkischen Spielers hätte die Partie sicher gleich für Atila als gewonnen gewertet werden müssen. Im Übrigen bin ich mir über die Möglichkeit einer „Auszeit“ im Schach auch noch nicht bewusst gewesen!

Aber auch so spielen die Deutschen wie entfesselt. Lauter Punkte werden eingefahren und ein absolutes Rekordergebnis deutet sich an. Nach vier Stunden steht es 9,5 aus 11 mit drei Remisen und acht Siegen schon deutlich auf Eisbecher! Hätten Maria Schöne (stellt die Dame ein!) und Benjamin Tereick (überschreitet die Zeit) noch gewonnen, wäre sogar noch mehr drin gewesen! Zwischenfazit : Jeder hat bereits einmal gewonnen und die Masse der Deutschen steht gut da!

Bernd Vökler
Bundesnachwuchstrainer
17.09.2005


Bericht 2: Jugend-EM 13.-24.09.2005 in Herceg Novi (Montenegro)

Nach einer relativ ereignislosen Busfahrt über 20 Stunden kamen wir gut gelaunt in Herceg Novi an. Überraschenderweise lauerte genau auf dem letzten Kilometer noch die Gefahr. Es gab eigentlich keine Buszufahrt für unser ****-Hotel, was an sich schon verwunderlich ist. Grund war ein Steintor aus dem 17. Jahrhundert, welches unser Dreiachser nur durch hydraulische Achsenabsenkung unterfahren konnte; und das auch nur um Haaresbreite. Üblicherweise verkehren dort nur kleinere Shuttlebusse, aber das konnten wir nicht ahnen.

Alles in allem erweisen sich die serbischen Organisatoren als gewohnt professionell, und es sieht nach einer harmonischen Meisterschaft aus. Hotel und Spielort ist eines, der Strand gleich vor der Tür, Sonne satt – was will man mehr.

Helene Romakin unterlief auch prompt der Versprecher von Urlaub! Die Bedingungen sind zwar wie Urlaub, das Hauptaugenmerk sollte jedoch schon auf Schach liegen. Sicher kann man auch die ****-Sterne hinterfragen, aber wir sollten aufpassen, nicht jedes Detail gleich negativ zu belegen. Sie geben sich Mühe und alles läuft. Jetzt kann es losgehen!

Was wäre jedoch die Story ohne Aufhänger? Kurz vor Beginn der ersten Runde kommt doch noch ein Aufreger ins deutsche Lager. Deutsche Gründlichkeit gepaart mit serbischer Akribie setzen Filiz Osmanodja in das weibliche Feld U10. Was war passiert? Beim Datenabgleich fülle ich korrekterweise das Geschlecht von Filiz mit weiblich aus, obwohl sie bei den Jungs spielen sollte. Die Schiedsrichter lesen das und setzen sie in das weibliche Feld, um ihr etwas Gutes zu tun. Nach ein paar Minuten der Irritation ließen wir den Dingen ihren Lauf, Vielleicht wollte uns das Schicksal einen Wink geben.

Zur ersten Runde erzielen wir 7 von 13 Punkten, also Durchschnitt. Die vier Sieger sind: Atila Figura, Ilja Brener, Felix Graf und Maria Schöne.

Bernd Vökler
Bundesnachwuchstrainer
15.09.2005


Bericht 1: Vorbericht zur Jugendeuropameisterschaft Herceg Novi (Montenegro) 13.-24.09.2005

Am Montag, dem 12. September fahren 12 deutsche Starter begleitet von 4 Trainern und einigen mitreisenden Eltern zur Europameisterschaft 2005 an die Mittelmeerküste.

Im Gegensatz zur kürzlich ausgetragenen WM stehen die organisatorischen Vorzeichen auf Grün. Die Unterbringung erfolgt im Plaza-Hotel, in dem auch gespielt wird. Also kurze Wege und wenig Zeitverlust. Aktuelle Informationen finden sich unter www.scgchess.org Die Busfahrt von Frankreich absolvieren wir diesmal gleich vor Beginn und am Stück. Aufgrund komplizierter und teurer Flugverbindungen haben wir uns zu einer Charterbusreise entschlossen. Der komfortabel ausgestattete Reisebus bringt uns ohne Umwege direkt ins Hotel (allerdings liegen vermutlich 18 Stunden zwischen Abfahrt und Ankunft!). Wir fahren einen Tag früher und haben demzufolge ca. 20 Stunden Regenerationszeit vor der ersten Runde. Das sollte reichen.

Kommen wir zur sportlichen Vorschau:

In der U18 vertreten die DSB-Farben die deutschen Meister Stefan Frübing und Helene Romakin. Auf eigene Kosten nimmt die C-Kader-Spielerin Maria Schöne teil. Leider muss ich die Absage von Arik Braun, der eigentlich geplant war, vermelden. Er muss in der Schule ran und somit fällt eine mögliche Medaillenchance für Deutschland weg.

In der U16 haben wir nach meiner Einschätzung die besten Aussichten auf Spitzenplätze. Ilja Brener von der Jugendolympiamannschaft und Atila Figura (beide Berlin) kämpfen um Top-Ten-Platzierungen. Benjamin Terreick und Manuela Mader vervollständigen dieses Starterfeld.

In der U14 treten Reinhold Müller und Diana Hannes an. Vielleicht kann Reinhold den Schwung aus Mainz (Riesenpartie gegen Grischuk!!) mitbringen.

In der U12 männlich spielen Felix Graf und Manuel Günnigmann. Der Weg zur EM könnte bei Beiden nicht unterschiedlicher sein! Felix als Deutscher Meister war schon zur WM und spielt die EM quasi als „lockeres Auslaufen“. Manuel war Neunter der DEM und hat sich über die Performance-Regel des DSB qualifiziert. Er hat zwei gute Resultate zwischen DEM und EM erbracht und erhielt damit die Möglichkeit auf eigene Kosten zur EM zu fahren. Beiden wünsche ich natürlich viel Erfolg!

In der U10 starten wir ein Experiment! Die/der Zweitplatzierte der DEM U10 spielt bei den Jungen. Gemeint ist die Dresdnerin Filiz Osmanodja. Seit Elisabeth Pähtz vor ca. 10 Jahren Dritte bei den Jungen geworden ist, haben wir kein vergleichbares Mädchen in Deutschland gesichtet. Erwartungen kann man natürlich an diesen Start nut in trainingsmethodischer und experimenteller Sicht haben.

Gespannt bin ich persönlich auch auf den Auftritt von Hanna Marie Klek in der U10 w. Beim Vorbereitungslehrgang in Apolda hat das Mädel aus Bayern (Entschuldigung Franken!) einen sehr guten Eindruck hinterlassen.

Als Trainer sind für den DSB GM Philipp Schlosser, IM Heiko Machelett, Bernd Laubsch und Bernd Vökler als Delegationsleiter im Einsatz.

Bernd Vökler
Bundesnachwuchstrainer
07.09.2005



© 8.96 by Gerhard Hund Update 28.09.2005