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Frankfurt Chess Classic 1999

vom 29. Juni bis 4. Juli 1999 in Frankfurt/Main-Höchst

Bericht, Tabellen, Fotos, Partien, dpa-Meldungen und Ordix Open
[TeleSchach wird wie letztes Jahr tagesaktuell aus Frankfurt berichten.]


DPA - Meldungen zum Chess Classic 1999

Spannendes Remis zwischen Karpow und Kasparow

Frankfurt am Main (dpa) - Das erste Duell der russischen Erzrivalen Garri Kasparow und Anatoli Karpow nach drei Jahren enttäuschte die Experten nicht. Nach 38 spannenden Zügen endete die Schlagerpartie zum Auftakt des Schachfestivals "Chess Classics" in Frankfurt am Main mit einem Remis.

Kasparow durfte sich am späten Dienstag abend dennoch als Gewinner fühlen. Er setzte sich mit 2,0 Punkten vor Wladimir Kramnik (Rußland/2,0), Karpow (1,0) und Viswanathan Anand (Indien/1,0) an die Spitze des Schnellschach-Turniers der Weltelite.

Das interessante Match zwischen Fide-Weltmeister Karpow und Profi- Champion Kasparow verlief nach dem Geschmack der rund 500 Besucher. Karpow führte die weißen Steine und eröffnete mit seinem Damenbauern.

Kasparow, der zuletzt 1996 in Las Palmas gewonnen hatte, verteidigte sich Grünfeldindisch. Karpow verbrauchte mehr Zeit als sein Gegner, weil er eine Bauernattacke am Königsflügel berechnen mußte. Der 48 Jahre alte Moskauer konnte die Stellung aber stets im Gleichgewicht halten und einen Achtungserfolg erringen.

Anschließend remisierte Karpow gegen Anand und unterlag seinem Landsmann Kramnik. Turnierfavorit Kasparow mußte gegen Kramnik mit einem Remis durch Dauerschach zufrieden sein, bezwang aber danach den indischen Vorjahrssieger Anand. Das Turnier der Giganten endet am Freitag. Insgesamt spielt jeder gegen jeden vier Partien, zweimal mit Weiß und zweimal mit Schwarz.

Im parallel laufenden Masters-Turnier mit sieben Großmeistern und Computer "Fritz 6" als "Gastspieler" führte nach drei Runden die Ungarin Judit Polgar mit 2,5 Punkten. Dahinter folgten mit jeweils 2,0 Punkten Peter Leko (Ungarn), Peter Swidler (Rußland) und das Siemens-Schachprogramm "Fritz 6".

©dpa

Karpow und Kasparow rauchten erneut Friedenspfeife

Frankfurt am Main (dpa) - Die russischen Schach-Genies Garri Kasparow und Anatoli Karpow trennten sich auch am zweiten Tag der Chess Classics von Frankfurt am Main remis. Nach 49 Zügen wurde am Mittwoch abend die Friedenspfeife geraucht.

Der Weltranglisten-Erste Kasparow führte die weißen Steine, Fide- Weltmeister Karpow verteidigte sich nimzoindisch. Obwohl Kasparow ständig drückte, konnte er die zähe Verteidigung seines 48 Jahre alten Gegners nicht brechen.

Zur "Halbzeit" des stärksten Schnellschach-Turniers der Geschichte behaupteten Kasparow und Wladimir Kramnik (Rußland) mit jeweils 3,5 Punkten die Führung. Chancen auf den Gesamtsieg hat auch noch Karpow (3,0), dem trotz schlechterer Stellung und Zeitnot ein Sieg gegen Viswanathan Anand (2,0) gelang.

Dem Inder unterlief am Ende ein Mißgeschick. Anand, der im Vorjahr das Turnier gewonnen hatte, wollte seiner Frau Aruna, die im Saal unter den Zuschauern saß, gern ein besseres Geschenk zu ihrem 25. Geburtstag bereiten.

©dpa

Kasparow vor Turniersieg in Frankfurt

Frankfurt am Main (dpa) - Profi-Weltmeister Garri Kasparow aus Rußland steht beim Schnellschach-Turnier der Weltelite in Frankfurt am Main vor dem Turniersieg. Er baute am dritten und vorletzten Spieltag mit einem Sieg und zwei Unentschieden seine Führung im Gesamtklassement auf 5,5 Punkte aus.

Der Weltranglisten-Erste geht mit einem Punkt Vorsprung vor Wladimir Kramnik (Rußland/4,5) in die Schlußrunde. Auf dem dritten Rang liegen Viswanathan Anand (Indien) und Fide-Weltmeister Anatoli Karpow (Rußland) mit jeweils 4,0 Punkten.

Auch am Donnerstag abend trennten sich Kasparow und Karpow mit einem Remis nach 47 Zügen. Es war bereits die dritte Punkteteilung der russischen Rivalen. Kasparow hielt sich mit einem Sieg über Kramnik schadlos. Den meisten Beifall in der Ballsporthalle Höchst heimste jedoch Anand für seinen Erfolg über Kramnik ein.

Der schwach in das Turnier gestartete "Tiger von Madras" verblüffte seinen Gegner und alle Experten mit einem Figurenopfer im 16. Zug. Anand stellte einen Turm für einen Läufer ein und hatte damit Erfolg. Kramnik gab das Match nach 27 Zügen auf.

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Kasparow ohne Niederlage Turniersieger in Frankfurt am Main

Frankfurt am Main (dpa) - Profi-Weltmeister Garri Kasparow aus Rußland hat ohne Niederlage das Schnellschach-Turnier der Weltelite in Frankfurt am Main gewonnen.

Er siegte am Freitag abend mit 7,5 Punkten aus zwölf Partien und krönte seine starke Leistung mit einen Sieg über Fide-Weltmeister Anatoli Karpow. Nach drei vorausgegangenen Remis-Partien gewann Kasparow den vierten Vergleich der russischen Erzrivalen durch Aufgabe im 43. Zug.

Zweiter im Gesamtklassement wurde der indische Vorjahressieger Viswanathan Anand (6,0) dank der besseren Feinwertung vor Wladimir Kramnik (Rußland/6,0) und Karpow (4,5) auf dem vierten und letzten Platz.

©dpa

Kasparow gewinnt Frankfurter Turnier und bezwingt Karpow
Von Dagobert Kohlmeyer, dpa =

Frankfurt am Main (dpa) - Der Schachkönig von Frankfurt am Main heißt Garri Kasparow. Mit 7,5 Punkten aus zwölf Partien gewann der 36 Jahre alte Weltranglisten-Erste aus Rußland in überlegener Manier und ohne Niederlage das Schnellschach-Turnier der Weltelite.

Zweiter wurde am Freitag abend Vorjahressieger Viswanathan Anand (Indien/6,0) dank der besseren Feinwertung vor Wladimir Kramnik (Rußland/6,0) und Anatoli Karpow (Rußland/4,5). Für Profi-Weltmeister Kasparow war es der vierte Turniersieg beim vierten Start in diesem Jahr.

Noch mehr Genugtuung als sein großer Vorsprung von 1,5 Punkten bereitete dem Turniersieger die Tatsache, daß er am Schlußtag endlich seinen Erzrivalen Anatoli Karpow bezwingen konnte. Dreimal war der Fide-Weltmeister gegen ihn ins Remis entschlüpft, im vierten Spiel setzte sich aber Kasparows überlegene Strategie durch. Die beiden Großmeister saßen sich während der Frankfurter Chess Classisc erstmals seit drei Jahren am Brett gegenüber.

Der Profi-Champion führte die weißen Steine und setzte Karpow, der sich nimzo-indisch verteidigte, im Mittelspiel unter Druck. Karpow verbrauchte wieder zuviel Bedenkzeit und konnte gegen das starke weiße Läuferpaar nichts mehr ausrichten, das den Vormarsch eines Bauern am Damenflügel unterstützte. Karpow gab im 43. Zug auf und belegte beim hochkarätigsten Schnellschach-Event der Geschichte am Ende nur den letzten Platz.

Das hatten die meisten Experten so vorausgesagt, auch wenn Karpow nach neun Runden noch auf Platz zwei gelegen hatte. Insgesamt zeigte er sehr schwankende Leistungen. Knapp einen Monat vor Beginn der Weltmeisterschaft des Internationalen Verbandes Fide in Las Vegas ist die Teilnahme des Titelverteidigers Karpow weiterhin ungewiß. Kasparow ist ohnehin nicht am Start. Für ihn ist die Fide kein Thema, er beweist durch Leistungen, daß er der "wahre Weltmeister" ist.

Das parallel laufende Masters-Turnier in Frankfurt wurde eine Beute des Schachprogramms "Fritz 6". Der Computer holte gegen sieben Weltklasse-Leute 9,5 Punkte aus 14 Partien. Mit jeweils 9,0 Punkten folgten Peter Leko (Ungarn) und Weselin Topalow (Bulgarien). Allerdings kassierte auch "Fritz 6" während des Turniers zwei Niederlagen, die den menschlichen Schachspielern im Kampf gegen die Maschine neue Hoffnungen verliehen.

©dpa

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Update 10.02.2001